Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit Resilienz und mit Narzissmus beschäftigt. Das eine, weil ich ein kleines Seminar vorbereitet habe, dass ich kürzlich in einer feinen Medienagentur geben durfte und das andere, weil ich dazu morgen einen Expertentalk in einem anderen kleinen feinen Unternehmen halten werde.
Und was um Himmels willen haben Narzissmus und Resilienz denn miteinander zu tun?
Einiges!!!!
Narzisstische Menschen haben meist große Schwierigkeiten, beziehungsweise sind gar nicht in der Lage tiefe Bindung und Liebe zu erleben, denn ihnen fehlt der Zugang zum wahren Selbst. Ihre Beziehungen speisen sich aus verzehrender Sehnsucht, extremen Höhen und Tiefen, einer oft sehr intensiven Sexualität, aber einem Mangel an tiefer Bindung, Vertrauen und Wahrhaftigkeit.
Denn in dem Moment, in dem ein Mensch für sich akzeptieren kann, ein ganz normales Wesen zu sein, kein herausragendes Genie oder keine brillante betörende Persönlichkeit, dann kann er auch „normale“ Beziehungen eingehen. Wahre Liebe und tiefe Bindung Speisen sich aus Normalität, aus Bodenständigkeit, aus dem Teilen eines ganz normalen Alltags mit ganz normalen Emotionen, gelegentlichen Höhen, gelegentlichen Tiefen, aber ohne die Höhenflüge, die narzisstische Beziehungen oft so reizvoll aber gleichzeitig so schmerzhaft machen.
Und nun komme ich zur Resilienz.
Das, was man üblicherweise als Widerstandskraft bezeichnet, nenne ich lieber „Tanz mit dem Leben“. Widerstand hat für mich etwas Hartes und birgt auch die Gefahr des Zerbrechens, während der Tanz mit dem Leben uns die Elastizität, die Anpassung, die Weichheit, auf das was das Leben uns bietet, zu reagieren und in Schwingung zu gehen.
Resilienz speist sich aus vielen Faktoren, ist zum Teil angeboren, zum Großteil jedoch erlernt und erlernbar. Sie basiert auf mehreren Säulen, eine davon sind Beziehungen also das Netzwerk, die Fähigkeit andere um Hilfe zu bitten, uns anderen mitzuteilen, unsere Bedürfnisse zu kommunizieren und mit Menschen in Resonanz zu gehen.
Niemand ist eine Insel und ich kann nur resilient sein, wenn ich selbstwirksam bin, wenn ich Verantwortung für mein Handeln übernehme, wenn ich zuversichtlich, lösungsorientiert bin, wenn ich Akzeptanz entwickle für das, was das Leben mir bietet. Aber ohne Beziehungen sind wir nichts. Und damit meine ich natürlich nicht nur die Liebesbeziehung, sondern alle Beziehungen, die uns mit Menschen verbinden.
Wie Viele von euch wissen, liegt ein Fokus meiner Arbeit, neben den Angst-, den Narzissmusthemen und dem Resilienz Training, bei der Beziehungsarbeit, insbesondere bei der Präventiven.
Immer mehr Paare kommen in meine Beratung, weil sie vergangene Fehler nicht wiederholen möchten, weil sie erfahren möchten, wie sie besser in Verbindung miteinander gehen können, tiefer, wahrhaftiger, zufriedener.
Und mit großer Freude stelle ich fest, dass alle meine Arbeitsthemen sich immer tiefer und besser miteinander verbinden, denn da wo ich meine narzisstischen Anteile anerkenne (es gibt übrigens eine ganze Reihe positiver Aspekte dabei) und bereit bin, mit Demut auf mich und auf andere zu schauen, in dem Moment in dem ich meine Ängste ansehen kann, sie verstehen, ihnen Raum geben kann, dann habe ich den Nährboden für Resilienz geschaffen, für die Fähigkeit mit dem Leben zu tanzen und in tiefe befriedigende, nährende Beziehungen zu gehen. Ich wäre nicht halb so gut bei der Arbeit mit diesen Themen, wenn es nicht meine eigenen wären!
Und da ich immer auf der Suche nach weiteren Instrumenten zur Unterstützung meiner Klienten bin, beschäftige ich mich derzeit intensiv mit der Polyvagaltheorie und körpertherapeutischen Ansätzen u.a. aus der Traumatherapie. Daraus ist ein schöner Strauß an hilfreichen und sehr wirksamen Übungen entstanden, die ich in meiner Praxis anbiete, denn da wo unser Körper in Einklang mit unserer Seele ist, ist kein Platz mehr für Angst und Stress, denn diese entstehen zuerst im Körper.
Ich wünsche Euch einen erkenntnisreichen Frühling mit viel Sonne, Zuversicht und Lebensfreude, denn das ist Resilienz.
Narzissmus ist in aller Munde - Hast Du narzisstische Anteile?
Mache den Test! Am Ende erwartet Dich Deine Auswertung. Hast du männliche Anteile, weibliche oder vielleicht Beide? Und was bedeutet das überhaupt?
Dies erfährst Du im Test:
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Vor allem viele Frauen staunen darüber, dass ihr sehr anpassungsfähiges Verhalten, ihre Selbstaufgabe, ihre übermäßige Empathie eine Form von Narzissmus ist.