Zeit für Festlichkeit, Zeit des Zusammenkommens als Familie, Weihnachtsmusik, Kerzenlicht, Erwartungen, Sehnsucht nach Geborgenheit, Sehnsucht nach Zugehörigkeit. In Wirklichkeit sind die Familienzusammenkünfte zu Weihnachten oft Beweise perfekt ausgefeilter Kriegskunst. Kommt Euch das bekannt vor?
Es gibt dabei vier Themen, die in nahezu jeder Familie als (ungebetener?) Gast unter dem Tannenbaum alle Jahre wieder ihre Bühne bekommen:
Da ist zum Beispiel der Vergleich zu Gast: Der Vergleich von Geschwistern untereinander, der Vergleich wer erfolgreicher ist, wer schöner/toller/besser ist (beliebig ausdehnbar auf Kinder, Enkelkinder, usw.), wer das schwarze Schaf ist, das es wieder nicht hinbekommen hat. Die Liste kann lang sein…
Der zweite Gast unterm Tannenbaum ist die Familiengeschichte: Alle kennen einander sehr gut und wissen ganz genau, wo die wunden Punkte sind und an welchen Schräubchen gedreht werden muss. So werden wir festgehalten in unseren Mustern, in den Zuschreibungen (Du bist immer…. Du machst nie…. ). So, als wären wir nie im Leben in der Lage, uns zu verändern und weiterzuentwickeln.
Eine meiner Lehrtherapeutinnen sagte: „Sobald Ihr zurück in Euer Elternhaus kehrt, seid Ihr nach maximal 3 Stunden wieder die kleinen Kinder von früher“.
Dann hätten wir als Gast noch das passiv/aggressive Verhalten: Kleine Witze auf Kosten der anderen oder kleine böse Spitzen, getarnt als harmlose Fragen: „Und, hattest Du in diesem Jahr endlich mal wieder ein Date, Schwesterherz?“
Und zu guter Letzt die direkte Konfrontation: „Du bist genauso wie unsere Mutter“, „Du bist genau wie unser Vater“, „Du warst als Kind auch schon so störrisch“ und so weiter…
Jeder von uns beherrscht die heimliche Kunst der Kriegsführung in der eigenen Familie.
Die Frage ist nicht, was wir dabei erlebt haben. Das Interessante ist: Welche der Methoden haben wir selbst perfektioniert, worin sind wir besonders gut? Was triggert uns am meisten innerhalb der Familie?
Und was kann oder möchte ich dieses Jahr vielleicht ändern?
Was wäre, wenn jeder in der Familie in der Bewusstheit dieser Muster sein Verhalten überdenken und sich einmal kurz zurücknehmen würde, bevor der Witz auf Kosten des kleinen Bruders gemacht wird oder die böse kleine Spitze gegen die Schwägerin oder die übliche Aussage „Papa, du bist immer so schluffig am Weihnachtstisch“ gedankenlos rausgehauen wird?
Ich sage ja immer: Die Lösung ist in uns selbst. Wir dürfen den Anfang machen, wir übernehmen die Verantwortung. Und wie ich in den Wald hinein rufe…..Ihr wisst schon.
In diesem Sinne wünsche ich Euch fröhliche Weihnachten im Kreise Eurer Lieben, ohne ungebetene Gäste unterm Tannenbaum, vielleicht dieses Jahr unter dem Motto „Liebesführung“ anstatt „Kriegsführung“.
Bleibt gesund und kommt gut ins neue Jahr! Und herzlichen Dank für Euer Interesse an meinen Gedanken.
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Vor allem viele Frauen staunen darüber, dass ihr sehr anpassungsfähiges Verhalten, ihre Selbstaufgabe, ihre übermäßige Empathie eine Form von Narzissmus ist.