Die moderne Definition von Hoffnung wird oft als Synonym von „Wünschen“ oder „Wollen“ verstanden, während die ursprüngliche Bedeutung näher am Begriff „Glaube“ zu verorten ist.
Mit Hoffnung und Zuversicht beschäftige ich mich oft, insbesondere am Ende des Jahres. Entscheidungen treffe ich die ganze Zeit, konkret und handfest, aber Hoffnung, Glaube, Zuversicht sind Balsam für besorgte, ängstliche Menschen und eigentlich für alle von uns, denn Hoffnung ist das Antidot zur Negativität und Angst. Das einzige Problem bei der Hoffnung ist, dass sie vage und volatil ist. Für einen ängstlichen, besorgten Menschen ist Katastrophendenken sehr viel verlässlicher. Im schlimmsten Fall ist man angenehm überrascht, dass es nicht so schlimm kam, wie man befürchtete. Und beim Wünschen und Wollen ist immer die Angst implizit: was, wenn es nicht wahr wird?
Was können wir ängstlichen Sterbliche denn tun? Vielleicht Wünschen und Wollen zur Seite stellen und stattdessen Vertrauen, Glaube und Zuversicht kultivieren.
Vertrauen und Zuversicht sind ein sehr bedeutender Teil meiner Arbeit. Diese wäre unmöglich, wenn ich nicht glauben würde, dass die Klienten Lösungen finden und noch schlimmer, wenn die Klienten nicht glauben würden, ich könnte mit Ihnen diese finden.
Wie aber zum Beispiel bilden wir Vertrauen nach einem Betrug, wenn Hoffnung und Zuversicht uns eine lange Nase drehen?
Für viele ist Hoffnung etwas Gefährliches geworden und man fühlt sich sicherer, wenn man in einer negativen Erwartungshaltung bleibt, die uns ein bisschen umhüllt wie eine Schutzrüstung.
Ich finde, dass Hoffnung und Zuversicht genauso sind wie die Liebe: es besteht immer die Gefahr, verletzt und enttäuscht zu werden; auf der anderen Seite gibt es nichts, was uns die Sicherheit gibt nicht verletzt zu werden und das bezieht sich nicht nur auf unsere Beziehungen, sondern auf unser gesamtes Weltbild. Also lasst uns trauen!
Wir haben wirklich einige harte Jahre durchlebt und noch lange ist kein Ende in Sicht. Aber Hoffnung und Zuversicht sind das einzige, was wir kultivieren können und müssen, um gesund zu bleiben, weiter zu machen und um nicht in Resignation, Verzweiflung oder gar Sarkasmus und Nihilismus zu verfallen.
Psychotherapeutin und Stressforscherin Elissa Epel spricht vom „langen Blick der Hoffnung: ein ausbalancierter Blick auf tägliches Kultivieren von Freude, guten Verbindungen und Sinnhaftigkeit und gleichzeitiger Akzeptanz von Verlust, Schmerz und Enttäuschungen“.
Die Primatenforscherin Jane Goodall sagte, dass Hoffnung ein Überlebenstool ist, das uns ermöglicht weiterzumachen, auch angesichts von Gegenwind und Widrigkeiten.
Viktor Frankl plädiert für die Verknüpfung von Hoffnung mit Sinnhaftigkeit. Und Sinnhaftigkeit ist nicht nur was uns selbst sozusagen „am Laufen“ hält, sondern auch, wie wir anderen helfen können.
Wie können wir hoffnungsvoll sein? In dem wir ins Tun kommen, ein kleiner Schritt nach dem anderen, ohne Garantie auf Erfolg. Aber Hoffnung und Zuversicht sind nichts Logisches, sie sind ein Gefühl und eine Haltung.
Welche ist Eure Hoffnung für das neue Jahr?
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Vor allem viele Frauen staunen darüber, dass ihr sehr anpassungsfähiges Verhalten, ihre Selbstaufgabe, ihre übermäßige Empathie eine Form von Narzissmus ist.